Bizarre Städte-Bibliographie

Inoffizielle Buch-/Zeitschriftenedition in der DDR (1987-89)

Hier das Inhaltsverzeichnis aller Veröffentlichungen des selbstverlegten Projektes „Bizarre Städte":


BAND 1, Texte Grafik Fotos, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Berlin 1987 (120 Seiten)

Asteris Kutulas – Vorwort
Harry Mohr – Grafik
Heiner Müller – Was jetzt in der Sowjetunion.../ Rede
Steffen Mensching – Wetter-Bericht/ Essay
Gregor Kunz – Expedition/ Gedichte und ein Text
Asteris Kutulas – Nafplion/ Ein Tagebuch
Harry Mohr – Grafik
Heinz Czechowski – Weltbild/ Gedichte, Essay
Volker Braun – Der Eisenwaggon/ Gedicht
Lothar Walsdorf – Ratten/ Gedichte und Texte
Ina Koutoulas – Echolot/ Gedichte
Horst Hussel – Grafik
Horst Hussel – Hageböck und andere Vignetten
Hans Brinkmann – Chanson/ Gedichte und eine Handzeichnung
Harry Mohr – Grafik
Johannes Jansen/Bernd Janovski – Gehsteig/ Collage-Fragment
frank lanzendörfer – garuna, ich bin!/ texte, fotos, grafik

Dem Band ist eine eingelegte Handzeichnung von Johannes Jansen beigegeben.

21 nummerierte und signierte Exemplare.



BAND 2, Texte Grafik Fotos, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Berlin 1988 (186 Seiten)

Asteris Kutulas – Vorwort
Erika Stürmer-Alex – Collage
Hans-Eckardt Wenzel – Immer wieder Gemeinsinn.../ Rede
Klaus-Peter Schwarz – Ein Saporosher schreibt.../ Brief
inka – Collage
bert papenfuß-gorek – ausdrückliche klage aus der inneren immigration
Klaus-Peter Schwarz – Dokument 17 und Splittersammlung
inka – Collage
Volker Braun – Der Freizeitpark
inka – Collage
Heiner Müller – Wolokolamsker Chaussee IV
Ina Koutoulas – Passierschein/ Gedichte
Kerstin Hensel – 1 Märchen, 3 Gedichte und 11 Anschläge
Gerd Adloff – Modebericht/ Gedichte
Erika Stürmer-Alex/Ina Koutoulas – Herkunft
Fritz Rudolf Fries – Alexanders neue Welten/ Aus dem Filmszenarium
Horst Hussel – 6 Briefe an Herrn S. und 1 Zeichnung
Lothar Walsdorf – Frauen ohne Unterleib/ Gedicht
inka – Collage
Lothar Walsdorf – Erwachen/ Variationen...
Rabea Graf – Dialog 1979/ Das Mattenspringen
Asteris Kutulas – Delfisches Gespräch (12 Uhr mittags)
bert papenfuß-gorek – remembering cerstin remembering cerstin
peter böthig – kleiner versuch über den schaden/ essay
peter wawerzinek – mir tut die zunge weh.../ prosa
Bernd Janowski – Es lebe Österreich-Ungarn!/ Photo-biografischer Versuch über die Szene
Hans-Eckardt Wenzel – PAS DE DEUX ALLEMAND/ Ein Spiel
Ulrich Burchert – Bizarre Städte/ 4 Original-Fotos
Anhang – Texte zur Tonkassette

Dem Band ist eine Tonkassette beigegeben mit den “Städteballaden” Hans-Eckart Wenzel und der produktion “ation aganda” von bert papenfuß-gorek.

26 nummerierte und signierte Exemplare.



BAND 3, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Berlin 1988 (115 Seiten)

Asteris Kutulas – Vorwort
Steffen Mensching – Aus Gesichtern älterer Freunde/ Gedichte
Kathrin Schmidt – Der eben um die Ecke...
Adolf Endler – Fakt/ Notizen zu einem phantasmagorischen Unterhaltungstatsachenroman
Jan Faktor – Brief
Trakia Wendisch – Tanz/ 5 Bilder
Ina Koutoulas – Kein Sterbenswort/ Gedichte
inka – Beim letzten Ton des Zeitzeichens/ Collagen-Gedicht
Uwe Lummitsch – Ich, Hamlet oder.../ Texte
Volker Braun – Schiff im Land/ Gedicht (1963)
inka – Die unerwartete Rettung der Tochter
Volker Braun – Friedens-Fibel
Heinz Czechowski – Kraft meines Amtes/ Gedichte
Jan Faktor – Kaedings ausgedehnte Häufigkeitsuntersuchungen Johannes Jansen – Fang/ Texte
Adolf Endler – Bubi Blazezaks gedenkend/ Prosa
Anhang: Giorgos Seferis – Zu einer Wendung von Pirandello/ Essay

Dem Band sind eine Tonkassette mit dem Feature “Stalingrad” von Christiane Müller sowie je eine Grafik von Gottfried Bräunling, Johannes Jansen und Harry Mohr beigegeben, die in einer von Trak Wendisch gestalteten und bemalten Kassette liegen.

24 nummerierte und signierte Exemplare.



QUERKETTE. DRESDEN – BAND 1, Texte Grafik Fotos, Auswahl und Redaktion von Gregor Kunz und Thomas Haufe, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Dresden 1988 (55 Textseiten)

Gregor Kunz – Anstatt blumen/ Vorwort
Matthias Bolz – Fotografik
Tobias Wellemeyer – viola die tauben.../ gedichte
Simon Schade – Versuchsreihen/ Gedichte
Manfred Wiemer – Die Verhinderung des Tages/ Gedichte
Gudula Ziemer – Die Probe/ Erzählung
Leonore Adler – frau im sandhaus/ Leporello
Thomas Haufe – recht/fertig/vorwärts/ Texte
Bernhard Theilmann – gruß vom Wolfplatz zwei/ Gedicht Uwe Hübner – Teatime mit William/ Zwei Texte
Lutz Fleischer – Der kluge Kurt/ Text-Grafik
Yuri Winterberg – Ellens lange Strumpfhosen/ Gedichte
Lothar Barth – verendeter walzer/ Gedichte
Holger Wendland – Gori/ Text
Frank Herrmann – Zwei Fotos
Gregor Kunz – Statuengruppe/ Gedichte
Michael Wüstefeld – Junielegie.../ Gedicht Uwe Hübner – Länder... / Prosa
Steffen Fischer – Vier Grafiken
Durs Grünbein – Versuch über Melli B./ Text
Manfred Wiemer – Orts Bestimmung der Zeit/ Essay
Ulrike Rösner – Grafik
Asteris Kutulas – Postskriptum des Herausgebers

Alle hier angeführten Grafiken, Fotos und Collagen sind signierte Originale, die im Buch eingebunden sind. Zusätzlich ist dem Band ist eine Grafik von Carsten Nicolai beigegeben.

47 nummerierte und signierte Exemplare.



DRESDEN – BAND 2, Auswahl und Redaktion Thomas Haufe und Gregor Kunz, Edition Bizarre Städte, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Dresden & Eggersdorf 1989 (43 Textseiten)
(Veröffentlicht 1991)

Lutz Fleischer – Der Müllionär/ Graphik
Gregor Kunz – An Stadtrand. Kein Vorwort
Thomas Haufe – der teutsche michel/ auch kein vorwort
Thomas Rosenlöcher – Das Echo/ Gedicht
Manfred Wiemer – Zur Elbe/ Text
Reinhard Sandner – Im Steinbruch/ Sprachblätter
Thomas Haufe – krenzSituation
Gregor Kunz – Variationen/ NUR WORTE I-IV
Maja Nagel – Zwei Graphiken
Gregor Kunz – Variationen/ NUR WORTE V-VII
Carsten Nicolai – Zwei schlafende Augen kleine Menschen fassen/ Graphik
Uwe Hübner – Wenn es am schönsten wird, kommt der Abgrund/ Zu Hermann Lenz
Lothar Barth – Dresden im Oktober/ Gedicht
Roger Bonnard – Zwei Siebdrucke
Lothar Barth – grafschaften & bistümer/ reise durch die bezirke
Gudrun Trendafilov – Leporello
Barbara Köhler – DRESDEN DER KLASSISCHE BLICK/ Texte
Leonore Adler – graugrünes wetter/ graphik-text-blatt
Michael Wüstefeld – 2 Texte
Inge Thies-Böttner – Konstruktion
Michael Wüstefeld – 1 Text
Klaus Werner – I.K.A.N./ Rede & Graphik
Bertram Kronenberger – „Gott ist tot“/ Versuch über Friedrich Nietzsche
Jürgen Dreißig – Graphik
Holger Wendland – Patt/ Text
Frank Hermann – Graphik
Heinz Czechowski – Dresden, 13.Februar 1990
Asteris Kutulas – Editorial

Alle hier angeführten Grafiken, Fotos und Collagen sind signierte Originale, die im Buch eingebunden sind. Dem Band ist zusätzlich eine Grafik von Wolfgang Opitz beigegeben.

25 nummerierte und signierte Exemplare.



BAND 4, Herausgegeben von Asteris Kutulas und Gerd Adloff
Eggersdorf 1989 (82 Seiten)

Asteris Kutulas – Statt einer Vorrede
stefan döring – sinnlos/ gedichte
Gerd Adloff – Als mein linkes Bein.../ Gedichte
Ina Koutoulas – Ausreise/ Gedicht
frank lanzendörfer – sicherheitstrakte/ text
Johannes Jansen – Papageien sterben.../ Essay über Lanzendörfer
Mario Persch – Schonkost, Appetit und Selbstverpflegung/ Essay
Matthias Baader Holst – Ist es einfach, Punk zu sein?/ Selbsttötungen...
olaf nicolai – die fäden der ariadne/ annäherung
Jörg Niebelschütz – Imaginäre Rede/ Texte
Mario Persch – Autopsie/ Gedichte & Texte
Matthias Baader Holst – viel spaß auf der titanic/ texte
Thomas Bischoff – Im Standbild des Treptower Parks
Kerstin Hensel – Kassberg/ Erzählung
Annett Gröschner – Maria im Schnee/ Texte
Zu "Maria im Schnee": F. Legler/ K. Hensel/ T. Köhler/ K.Laabs
Elisabeth Wesuls – Neunmalklug ist auch wieder dumm/ Essay
Annett Gröschner – Anekdoten/ Essay
Freymuth Legler – Fetzer/ Stück
Gerd Adloff – Nachrede
Anhang: Asteris Kutulas – 1 Erwiderung & 1 Anmerkung

54 Exemplare.



SONDERHEFT 1, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Berlin 1989 (73 Seiten)

Asteris Kutulas – Vorwort
Heinz Czechowski – Hotel Smolka/ Gedichte
Jurij Koch – Die Schmerzen der auslaufenden Art/ Essay
Steffen Mensching – Literatur und Wirkung/ Rede
Uwe Kolbe – Rundfunk-Essay
Lothar Trolle – Meine Klassiker und ich/ Geständnisse
Uwe Hage-Ali – „Wir sind kein Familienkreis...“/ Betrachtung
Adolf Endler – Randnotiz über die Engel Sarah Kirschs
Christiane Müller – Das Private.../ Drei Interviews mit Malerinnen
1) Doris Ziegler
2) Annemirl Bauer
3) Angela Hampel
Anmerkungen

54 Exemplare.



SONDERHEFT 2, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Eggersdorf 1989 (74 Seiten)

thomas haufe – die sanfte hölle & das pro im contra
rainer schedlinski – aussichtslos.../ 3 gedichte & 1 brief
Erich Sobeslavsky – Antwort an Ralf Winkler/ Gedicht
Fritz Rudolf Fries – Nun ja! .../ Für C. Wolf
Trakia Wendisch – Extremistische Prosa
Matthias Flügge – „Kunst, Sprache, Kunstkritik“ (Rede)
Jörg Wolf – Zum Verhältnis Kultur-Volkskultur
Angela Hampel – Rede
Hubertus Giebe – Rede
Johannes Heisig – Rede
Zur "Lücke" (1971-76)
Wolfgang Opitz – Ralf Winkler und die dresdner "Lücke" (Interview mit A.K.)
Ullrich Burchert – Wolfgang Opitz/ Foto
Ralf Winkler – Manifest 1971
Harald Gallasch – Negation.../ 3 Texte & 1 Siebdruck
Anhang: Mikis Theodorakis – Anti-Manifest (Auszug)

49 nummerierte und signierte Exemplare.



SONDERHEFT 3, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Eggersdorf 1989 (56 Seiten)

Volker Braun – Die Wende/ Gedichte
janet fiedler – unterstellen wir.../ Essay
Holger Teschke – Durch die Geschichte.../ Rede
Holger Jackisch – Nach der Art unseres Landes/ Essay
rainer schedlinski/andres koziol – editorial zur ariadnefabrik
asteris kutulas – .usf 1,2,3/ rede
Heinz Czechowski – Wohin?/ Rede
thomas haufe – kopfsäge/ 2 texte
lothar barth – annoncen/ 1 film & 2 gedichte
Lothar Trolle – Barackenbewohner/ Bibelgeschichte
Reinhard Jirgl – Brunnen-, Ecke Invalidenstraße ...
detlef opitz – fliehend bomben/ erzählung
Helga Schubert – Die Parade
G.Ziemer/H.Jackisch – Akropolis Nr.13/ Reportage
Anhang I: Odysseas Elytis – Immerzu kauen die Pferde .../ Texte
Anhang II: Jannis Ritsos – 9 Tristichen

60 Exemplare.



SONDERHEFT 4, Herausgegeben von Asteris Kutulas
Eggersdorf 1989 (71 Seiten)

Steffen Mensching – Notate im November
Heinz Czechowski – Ein bißchen zuviel/ Gedicht
Christoph Hein – Gutgemeint ist das Gegenteil von wahr/ Rede
Fritz Rudolf Fries – Die Westmark fällt weiter – eine Utopie?
Elmar Jansen – Stadt-Bilder, Traum Bilder/ Skizzen zu einem Roman-Führer
Peter Böthig – Subverstanden/ Essay zu Lanzendörfer
frank lanzendörfer – brandvorsatz/ 2 texte
cornelia sachse – around. before LISA in america/ Text
Lothar Trolle – Die Frauen/ Bibelgeschichte
Thomas Bischoff – Thesen zum (Theater)Naturalismus in der DDR
Fritz Rudolf Fries – Notate zu Bildern von Heinz Trökes und Otto Möhwald
Asteris Kutulas – Nachbemerkung
Anhang:
Therese Dietrich – Philosophiekongreß 89
Christoph Hein – Öffentliche Erklärung
H.Czechowski/Thomas Rosenlöcher – Brief
Mikis Theodorakis – Meine Zusammenarbeit mit den griechischen Konservativen/ Interview
Fritz Rudolf Fries – Braucht die neue Republik neue Autoren?/ Versuch einer ernsten Glosse
Asteris Kutulas – Bibliographie der Bizarre-Städte-Produktion

60 Exemplare.



GRAFIKEDITION Bizarre Städte (Mappe in bemaltem Schuber)
Grafik von Gottfried Bräunling, Horst Hussel, Johannes Jansen, Harry Mohr, Erika Stürmer-Alex, Trak Wendisch. Mit einem Text von Elmar Jansen. Herausgegeben von Asteris Kutulas, Berlin 1988.

26 nummerierte und signierte Exemplare.



johannes jansen/rainer görß, problemtext/problemskizzen, edition bizarre städte, herausgegeben von asteris kutulas, eggersdorf 1989.

39 nummerierte und signierte Exemplare.



SONDEREDITION
Ina Kutulas/Gottfried Bräunling – Gedichte/Grafik
Berlin & Athen (o.J.) [1987]
Mit 12 mehrfarbigen Siebdrucken.

100 nummerierte und signierte Exemplare.


*** *** ***

Alle Bücher/Hefte (auch die Grafikedition) im Din A4-Format. Das jansen/görß-Heft im Din A5-Format.

Sämtliche Texte in den Bizarren Städten sind mit Computer abgeschrieben und mit einem Drucker vervielfältigt worden.

Einige Beiträge von Band 1 und alle von Band 2 und 3 wurden auf getöntem und vom zweiten Dresden-Band auf weißes Recycling-Papier in Westberlin xerokopiert und nach Ostberlin reingeschmuggelt.

Die Sonderedition hat ein eigenes Format. Der Text ist gesetzt und gedruckt worden, das Buch fadengeheftet.


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Alphabetische Reihenfolge aller Autoren, Maler, Fotografen oder Grafiker, die in BIZARRE STÄDTE veröffentlicht haben (Texte, Collagen, Grafiken, Fotos, Musik):

Adler, Leonore
Adloff, Gerd
Barth, Lothar
Bauer, Annemirl
Bischoff, Thomas
Böthig, Peter
Bolz, Mathias
Bonnard, Roger
Braun, Volker
Bräunling, Gottfried
Brinkmann, Hans
Burchert, Ulrich
Czechowski, Heinz
Dietrich, Therese
Döring, Stefan
Elytis, Odysseas
Endler, Adolf
Faktor, Jan
Fiedler, Janet
Fischer, Steffen
Flanzendörfer
Fleischer, Lutz
Flügge, Matthias
Fries, Fritz Rudolf
Gallasch, Harald
Giebe, Hubertus
Görß, Rainer
Gröschner, Annett
Grünbein, Durs
Hage-Ali, Uwe
Hampel, Angela
Haufe, Thomas
Hein, Christoph
Heisig, Johannes
Hensel, Kerstin
Herrmann, Frank
Holst, Matthias „Baader“
Hübner, Uwe
Hussel, Horst
Jackisch, Holger
Janowski, Bernd
Jansen, Elmar
Jansen, Johannes
Jirgl, Reinhard
Koch, Jurij
Köhler, Barbara
Köhler, Thilo
Kolbe, Uwe
Koutoulas, Ina
Koziol, Andres
Kronenberger, Bertram
Kunz, Gregor
Kutulas, Asteris
Laabs, Klaus
Lanzendörfer, Frank
Legler, Freymuth
Lummitsch, Uwe
Mensching, Steffen
Mohr, Harry
Müller, Christiane
Müller, Heiner
Nagel, Maja
Nicolai, Carsten
Nicolai, Olaf
Niebelschütz, Jörg
Opitz, Detlef
Opitz, Wolfgang
Papenfuß-Gorek, Bert
Persch, Mario
Ritsos, Jannis
Rösner, Ulrike
Rosenlöcher, Thomas
Sachse, Cornelia
Sandner, Reinhard
Schade, Simon
Schedlinski, Rainer
Schubert, Helga
Seferis, Giorgos
Schmidt, Kathrin
Schwarz, Klaus-Peter
Sobeslavsky, Erich
Stürmer-Alex, Erika
Teschke, Holger
Theilmann, Bernhard
Theodorakis, Mikis
Thies-Böttner, Inge
Trendafilov, Gudrun
Trolle, Lothar
Walsdorf, Lothar
Wawerzinek, Peter
Wellemeyer, Tobias
Wendisch, Trakia
Wendland, Holger
Wenzel, Hans-Eckardt
Werner, Klaus
Wesuls, Elisabeth
Wiemer, Manfred
Winkler, Ralf
Winterberg, Yuri
Wolf, Jörg
Wüstefeld, Michael
Ziegler, Doris
Ziemer, Gudula


*** *** ***

EIN WICHTIGER PUNKT ...

... für das Entstehen der BS war die Sehnsucht nach einer Kommunikation, wie es sie im öffentlich-offiziellen Raum der DDR nicht (oder nur verklausuliert) geben konnte. Die Möglichkeiten, die uns dahingehend die BS verschafften, lebten wir wahrlich aus. Das Eigentliche war für uns der Weg, der Produktionsprozess, nicht die Bände an sich, die es ohnehin nur in wenigen Exemplaren gab und die keine Öffentlichkeit herstellen konnten. Wir wollten weder dem elitär gemeinten „Diskurs“ der Szene-„Theoretiker“ folgen, noch ein vormundschaftliches staatsdoktrinäres Denken akzeptieren. Wir versuchten, uns außerhalb dieser vorgegebenen Muster zu bewegen, Spaß zu haben und gute Hefte zu machen. In einem Artikel vom 14.2.1989 fasste ich unser BS-Vorhaben wie folgt zusammen: „Ziel war, ein Forum für das Schreiben und Denken von verschiedenen Autoren zu schaffen, eine offene Konzeption nach allen Seiten hin zu vertreten (sich nur verweigernd dem „rechten“ und „linken“ Opportunismus) – all das geleitet von einem elementaren Respekt vor dem Autor/Künstler und seiner Produktion. Eine Zeitschrift also, die sich als unabhängiges Blatt/Medium für das geschriebene und gedachte/gesprochene Wort ihrer Autoren versteht “. Und einen Monat später verwies ich in meinem Nachwort zu unserem ersten Dresden-Band auf die existentiellen Gründe unserer Arbeit an den BS: „Wichtig bei solch einer Produktion ist zweifellos ihr innovativer Charakter für die Mit-Macher, wahrscheinlich (: für das geistige Über-Leben) das Wichtigste überhaupt... Und ich schreibe das, obwohl der Begriff der "Vergeblichkeit" zu den für mich prägendsten gehört. Aber auch Pessimismus empfinde ich zuweilen als "Produktivkraft", vor allem wenn Selbsthelfertum zu den wenigen Möglichkeiten gehört, der um mich herum herrschenden bekotzten Trantütigkeit und Schlappheit widerstehen zu können.“ (März 1989)
Zu unserem redaktionellen Team, das genau dieses offene Konzept umsetzte, gehörten neben anderen vor allem Gerd Adloff, Thomas Haufe, Johannes Jansen, Gregor Kunz, Ina Kutulas, Steffen Mensching, Harald & Christiane Müller, Lothar Trolle und Peter Wawerzinek. Durch die BS sind ein paar interessante Botschaften aus dieser Zwischen-Welt und Zwischen-Zeit geblieben, viele Erinnerungen an eine konstruktive und spannende Zeit und ein ziemlich bitterer Geschmack von Freiheit. Klaus Michael konstatierte rückblickend 1990: „Der Überbau ist entmachtet, der Untergrund tot. Und was sich Ende der achtziger Jahre abzuzeichnen beginnt, ist die Rückkehr der Literaten zur Literatur.“ Ich wage die These, dass die BS zu jenen selbstverlegten Zeitschriften in der DDR zählte, die genau diese Entwicklung publizistisch ausdrückte und begleitete.

© Asteris Kutulas

 

Hier ein Text von Olaf Nicolai ueber die „Bizarren Städte“ aus dem Jahre 1988:

olaf nicolai
randbemerkungen zur publikation der „bizarren städte“

jeder diskurs referiert die logik des ihm vorausgehenden systems, auch wenn er die destruktion derselben zum ziel hat. das verhältnis zur geschichte ist somit ein zweifaches: zum einen resultat, zum anderen beginn. insofern kann kritik nicht nur eine funktion des textes den verhältnissen gegenüber sein, sondern ist ebenso als eine notwendigkeit auf sich selbst bezogen zu bestimmen. zu letzterem beizutragen, ist sinn dieser bemerkungen.

1
vor dem hintergrund der vorhandenen (oder zum teil schon nicht mehr vorhandenen), im eigenverlag erscheinenden publikationen erscheint „bizarre städte“ als ein versuch, dort gebildete strukturen aufzugreifen und in neue zusammenhänge zu setzen. es zeigt sich so, daß die monadenhafte produzentengemeinschaft, die durch die geringe auflangenhöhe nur geringe wirkungsmöglichkeiten hatte, nur bedingt eine alternative sein kann. zum anderen scheinen die neuen formen der eigen-edition modellcharakter angenommen zu haben, der jeden neuen versuch prägt. bleibt die frage, wie beides zusammengeht.
(zu bedenken wäre auch, daß die geringe auflagenhöhe bewußt genutzt wurde – so erhielten die publikationen unikatcharakter, der sie so zu einem sammlungswürdigen kunstwerk werden ließ. somit war eine wichtige voraussetzung für die weitere existenz der hefte und zum teil auch für die ihrer macher gegeben. die spezifische form der samo-stad editionen ist nicht nur reaktion auf fehlende veröffentlichungsmöglichkeiten (was sie zuerst waren), sondern sie verfestigte sich in dem maße, in dem deutlich wurde, daß es gerade diese form ist, die eine gewisse aufmerksamkeit und lukrativität sicherte. dies scheint mir vor allem für die späteren phasen wichtig. (die hefte erwiesen sich letztendlich auch als eine art marktlücke.) hier wäre auch die frage zu stellen, ob die ausdehnung der wirkungsmöglichkeiten durch erhöhte auflagen noch in betracht gezogen worden ist.
der verlust von gesellschaftlichem interesse an kunst führt zu elitären zirkeln, die in der folge ein mangelndes interesse an bestimmten gesellschaftlichen prozessen sich zueignen. der verlust der gesellschaftlichen funktion von kunst als folge des interessenverlustes der gesellschaft an den möglichen funktionen der kunst in ihr. (1)

2
gerade die beibehaltung des „kunstwerkcharakters“ beim projekt „bizarre städte“ (vor allem beim ersten heft) widerspricht so eigentlich der intention, mittels neuer reproduktionstechniken (computer) und neuer vervielfältigungsqualität (einheitliches papier), buchform) die nachteile der bisherigen hefte zugunsten einer produktiven kommunikation zu überwinden.
auch wird das unterfangen, viele verschiedene poetiken und medien zu vereinen, tendenziell in frage gestellt durch das bloße nebenbeinander“stellen“ von zueinander beziehungslosen arbeiten.
der neue anspruch muß auch eine neue form zeitigen. eine schon vorhandene nur größer und zahlreicher nur aufzulegen, kann wie der versuch wirken, einen trend kommerziell zu verwerten.
eine kontinuierliche redaktionelle arbeit, thematische hefte, dialog zwischen ihnen über die beiträge, in einer hohen auflagenhöhe angemessenen form – das wären denkbare wege. (2)

3
obige kritik wäre verfehlt, würde man der behauptung glauben schenken, daß dies ein einmaliges pilotprojekt sein würde, um so durch spätere legalisierung zu einer autorenzeitschrift zu gelangen. ich tue dies nicht. zum einen ist es schwer vorstellbar, daß all die, die diese arbeit investiert haben und daß alle, die daran beteiligt sind, beruhigt nach hause gehen, wenn sie erfahren haben, daß sich eben keine institution finden läßt, wie man hoffte – man hat’s ja mal versucht. dieses projekt wird weitergehen, oder andere werden daraus hervorgehen.
zum anderen ist es naiv, sich wieder bedingungslos an die gnade der institutionen auszuliefern, nachdem gerade aus dieser situation heraus das projekt entstanden ist. dieses verhalten der institutionen jetzt wiederum zu einer bedingung für das gelingen selbst zu machen, halte ich, wenn es in der beabsichtigten unausschließlichkeit geschieht, für falsch.
um der logik des diskurses zu entgehen, um über seine grenzen hinauszugelangen, muß man im sinne dieser logik alogisch verfahren. der bittsteller wartet immer vor den toren der paläste, in denen entschieden wird – über ihn. so besetzen diese immer nur die zuschauerplätze um die arena „geschichte“ herum.

4
eine weiterführung des projektes würde nicht nur bei ablehnung, sondern auch bei legalisierung sinnvoll sein. denn diese eine zeitschrift kann sicher kaum alle angebote bewältigen, noch die verschiedenen bedürfnisse befriedigen, die bei der beteiligung so unterschiedlicher medien wie literatur, musik, grafik da sind. die stau-situation könnte diese eine zeitschrift nicht bewältigen. mehr andere hefte wären denkbar – vielleicht auch konkurrenz als stimulus. außerdem besteht die gefahr, daß mit der legalisierung einer edition andere leichter zu deplacieren sind.

5
all das deutet an, daß die „bizarren städte“ auf eine andere, notwendige veränderung hinweisen, die zu verdrängen nur um den preis des verlustes an authentizität gelingen dürfte.
es geht doch weniger um das problem, ob sich nun ein verlag finden läßt, der dieses projekt mittragen möchte (vielleicht um daraus eine attraktive kunst-presse zu kreieren), sondern es geht doch wohl eher um die veränderung von regelungen, die die reproduktion und distribution von produkten wie literatur, bilder etc. für den produzenten festzuschreiben und sogar in die produktion selbst hineinwirken (bsp. selbstzensur). dies ist nicht nur ein problem der auf dem gebiet der kunst tätigen, sondern betrifft auch wissenschaftler und theoretiker.
der dialog um eine demokratisierung der austausch- und kommunikationsmöglichkeiten muß geführt werden. das ist nicht nur folgerichtig in einer gesellschaft, die sich als „ziel“ einen zustand vorstellt, in dem die freie entwicklung des einzelnen die voraussetzung für die aller ist, sondern es ist für ihre entwicklung unabdingbar. (3)

6
die stadt war einst sinnbild für human, nach dem diktat der vernunft gestalteten raum, der freiheit verhieß. die tatsächliche entwicklung wandelte dieses bild um in das des molochs. heute kursiert das gleichnis vom labyrinth als ort mystischer zukunftsvisionen, die glauben, der rationalität entsagen zu müssen.
„bizarre städte“ – diese metapher verheißt eine erfahrung, die das „entweder/oder“ zugunsten des „und“ überwindet. hoffnung, die der illusion entsagt.
daß der gegenwärtige zustand dies gezeitigt hat, zeigt an, daß er die bedingungen für seine veränderung hervorgebracht hat. die metapher ist klüger als ihr autor (so heiner müller) – ich hoffe, daß wir die erfahrung, die die metapher von den „bizarren städten“ (die metapher für einen bewohnbaren raum) verheißt, machen werden können.


(1) der begriff der gesellschaft wird sicher bei einer analyse dieses prozesses aufgelöst werden müssen, denn er verschleiert mehr als er offenbart – täuscht ein homogenes gebäude vor, wo somit nur „in“ oder „out“ denkbar sind. es würde um die untersuchung der einzelnen strukturen und der elemente gehen, die dieses system konstituieren, um die betrachtung ihrer funktion, reproduktion und produktion, um schichtenanalyse, um macht und repräsentation – kurz um die genaue analyse dessen, was ist.

(2) gleichzeitige arbeit in arbeitsgruppen mit verschiedenen editionen zum beispiel ebenso. dadurch wäre auch die belastung einzelner weg, größere vielfalt und flexibilität möglich.

(3) der begriff des „ziels“ ist trügerisch. dieser zustand ist weniger ziel (es geht nicht um technologische konzepte, deren kehrseite der fatalismus ist) als vielmehr ständig einzuforderndes.
eine vielzahl von problemen sind ohne das einbringen der kreativität des einzelnen (was wiederum eine entwicklungsmöglichkeit voraussetzt) heute gar nicht mehr lösbar. insofern ist diese forderung nicht einem wunschdenken verpflichtet, sondern der aus den gegebenheiten resultierenden notwendigkeit.

(dieser text ist die zweite fassung einer kritik zu „bizarre städte“, die auf bitten von hans brinkmann entstand.)

© olaf nicolai märz/juni ’88

 

 

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