Zülfü Livaneli & Mikis Theodorakis


Griechisch-Türkischer Krieg

Als Mikis mich im September 1996 anrief und fragte, was ich von der Idee einer gemeinsamen Europatournee mit Zülfü Livaneli halte, war ich sofort überzeugt von der Dringlichkeit und vom Erfolg eines solchen Unternehmens. Gerade erst hatte der Konflikt um die griechische Ägäis-Insel Imia das Tagesgeschehen beider Länder beherrscht. Die zwei befreundeten Künstler wollten mit ihrer geplanten Tournee auf die Interessen der schweigenden Mehrheit hinweisen, „der einfachen Menschen der Türkei und Griechenlands, die den uralten Hass längst begraben haben, und die allein gesellschaftlicher Fortschritt, kulturelle Entwicklung und nationaler Wohlstand wirklich interessieren, die nur der Frieden und die Zusammenarbeit garantieren können“, wie Mikis in einer Erklärung zur Tournee betonte.

Umso mehr erstaunten mich dann die Probleme, die sich bei der Organisation dieser Konzerte einstellten. Die Presse hielt sich zurück. Die „Basis“ reagierte zunächst skeptisch. Das zeigte, wie schwierig und zugleich wichtig der griechisch-türkische Dialog war. Der Knoten platzte einige Tage vor dem ersten Konzert in Berlin, als die Dimensionen dieser Initiative erkannt und anerkannt wurden, die Presse das Thema „entdeckte“ und die politische Führung Deutschlands diesen Versuch der kulturellen Annäherung zu unterstützen begann. Es gab in Bonn eine Reihe von Treffen der beiden Künstler mit Politikern verschiedener Bundestagsfraktionen (CDU, SPD, FDP, Bündnisgrüne) und einen Empfang beim deutschen Außenminister, Herrn Klaus Kinkel.

Für mich lag das eigentlich Aufregende dieser Produktion von Anfang an im Künstlerischen begründet. Hier trafen sich auf der Bühne die zwei bedeutendsten „Liedermacher“ Griechenlands und der Türkei. Zülfü stellte seine legendär gewordenen Lieder aus zwei Jahrzehnten vor. Mikis interpretierte seine Anfang der sechziger Jahre durch Grigoris Bithikotsis berühmt gewordenen Zeibekika-Lieder, die u.a. auch musikalisch auf die verwandten Wurzeln der Musikkultur Griechenlands und der Türkei hinweisen. Begleitet wurden die beiden Künstler von einem türkisch-griechisch-deutschen Orchester (auch dies eine Premiere), wobei Lakis Karnezis an der Bouzouki mit Halil Karadouman am Kanoun Zwiesprache hielt und die Arrangements von Jannis Zotos mit denen von Ferhat Livaneli koexistierten und sich vermischten.

Das total ausverkaufte Berliner Konzert vom 4.5.1997 sollte das letzte gemeinsame der beiden Künstler sein. Mikis musste aufgrund gesundheitlicher Probleme seine Teilnahme an den anderen Konzerten absagen und kehrte nach Athen zurück. Umso glücklicher war ich, dass ich dieses Konzert mit Unterstützung von Claus Schreiner von Tropical hatte aufnehmen können. Es blieb uns ein großartiges Dokument: TOGETHER – Mikis Theodorakis & Zülfü Livaneli in Concert, Produced by Asteris Kutulas, Tropical Music 1997

© Asteris Kutulas

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Eine zum Zeitpunkt ihres Beginns umstrittensten Initiativen von Theodorakis war die Gründung der griechisch-türkischen Freundschaftsgesellschaft im Jahr 1987. Eine parteiübergreifende nationale Initiative, ausgehend von türkischen und griechischen Intellektuellen, die sich nicht nur entgegen der politischen Nomenklatura der beiden Länder und entgegen der Auffassung aller politischen Parteispitzen, sondern auch gegen den Widerstand eines Großteils der öffentlichen Meinung bildete.
Die beiden Erzfeinde und die sich seit Jahrhunderten bekämpfenden Kulturen auszusöhnen – dafür gab es nach Theodorakis’ Ansicht einen elementaren Grund: Genauso wie er im griechischen Bürgerkrieg eine unnatürliche Entzweiung gesehen hatte, die von außen inszeniert und gesteuert worden war, so sah Theodorakis auch in der immer wieder aufflackernden Feindschaft zwischen den beiden Völkern eine von außen gesteuerte Entzweiung. In einer Zeitungsveröffentlichung aus den Tagen, da er von fast der gesamten Presse als „Verräter“ bezeichnet wurde, stellte Theodorakis nüchtern fest, dass Griechenland und die Türkei, gemessen am Bruttosozialprodukt, die vergleichsweise höchsten Rüstungsausgaben weltweit hätten, höher noch als die der USA, Russlands oder Chinas. Nutznießer dieser horrenden Rüstungsausgaben, die nationalen Wohlstand fast unmöglich machten, seien Griechenlands NATO-Verbündete England, Frankreich, Deutschland, die USA. Gäbe es die von außen geschürte Feindschaft zwischen Griechenland und der Türkei nicht, müsste weder das eine noch das andere Land so viele Waffen kaufen.
(Was übrigens bis heute eine Tatsache ist. Griechenland liegt als Waffenimporteur mit ganz vorn an der Weltspitze; aber fast unbekannt ist, dass – während einerseits von einem Staatsbankrott Griechenlands die Rede ist und Europa sich besorgt über die wirtschaftliche Situation Griechenlands äußert – zum gleichen Zeitpunkt die Lieferung von 60 Eurofightern nach Griechenland ansteht und Griechenland erst vor kurzem 170 hochmoderne Kampfwagen gekauft hat, wobei dies nur zwei Beispiele von mehreren sind, die dafür stehen, dass das einerseits tief in der wirtschaftlichen Krise steckende Griechenland andererseits Milliarden ausgibt – ein unglaublich absurder Vorgang, der nur zu deutlich werden lässt, wie hochaktuell Theodorakis’ Einschätzungen noch immer sind.)
1985 also beschrieb er des Weiteren die vielen kulturhistorischen Gemeinsamkeiten Griechenlands und der Türkei und ging so weit, eine Konföderation nach skandinavischem Muster zu verlangen. Das war unerhört. Obwohl die griechische Regierung unter Andreas Papandreou bereits ein Jahr nach der Gründung der Freundschaftsgesellschaft – deren Anhängerschaft in der Bevölkerung inzwischen mehr und mehr wuchs – eine 180-Grad-Wendung machte und die Zusammenarbeit mit der Türkei zur Regierungspolitik erklärte, was sich seitdem nicht mehr verändert hat, sondern immer weiter vertieft wurde, wirft man Theodorakis bis heute immer mal wieder diesen angeblichen Verrat an seiner Heimat vor. Auch das ist als Makel an ihm haften geblieben.
Der Stimmungs- oder Gesinnungswandel von Andreas Papandreou führte dazu, dass er Theodorakis bat, dieser möge seine diversen Beziehungen zur türkischen Regierung, aber auch die zu Partei- und Regierungschefs in Europa nutzen, um für die neue Politik der bilateralen Annäherung zu werben und um Unterstützung zu bitten. Als Theodorakis sah, dass sein Ansinnen Früchte trug, stellte er sich sofort in den Dienst dieser Bewegung, traf sich sowohl mit dem damaligen türkischen Ministerpräsident Özal als auch – im Namen von Andreas Papandreou – mit verschiedenen Partei- und Staatsoberhäuptern wie z.B. mit Olof Palme, Erich Honecker, Willi Brandt, Francoise Mitterrand und anderen. Obwohl sich Theodorakis’ gemeinsames Engagement mit der PASOK und Andreas Papandreou auf die Propagierung der griechisch-türkischen Zusammenarbeit beschränkte, bezeichneten viele Journalisten Theodorakis’ Handeln in den 80er Jahren als Rechtsruck, den er angeblich vollzogen habe, beginnend bei den Kommunisten, dann umschwenkend auf eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten, um schließlich bei den Rechten zu landen.

© Asteris Kutulas

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ZÜLFÜ LIVANELI

Musik
- Zülfü Livaneli komponierte über 300 Lieder, 25 Filmmusiken, und diverse Musiken für Ballette, Theaterstücke aber auch sinfonische Werke.
- Seine Platten wurden in der Türkei, Spanien, den USA, Schweden, Deutschland, den Niederlanden und in Frankreich veröffentlicht.
- Seine Lieder waren in den Charts u.a. in der Türkei, in Griechenland, Spanien und Bosnien.
- Er ist in Hunderten von Konzerten in der Türkei, Schweden, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, den USA, Spanien, Griechenland, England, Dänemark, Lybien und in Frankreich usw. aufgetreten.
- Seine Lieder wurden von Musikern wie Joan Baez, Maria Farantouri, Maria Del Mar Bonet, Udo Lindenberg, Haris Alexiou, Kate Westbrook und von türkischen Musikern von Sezen Aksu bis Zeki Müren interpretiert.
- Zülfü Livaneli wurde u.a. als bester Musiker des Jahres in der Türkei ausgezeichnet und erhielt dort auch die Auszeichnung für die beste Filmmusik des Jahres, in Griechenland für die Platte des Jahres, in den Niederlanden wurde ihm der Edison-Preis für die beste Platte des Jahres von der Vereinigung der deutschen Musikkritiker verliehen.
- Auftritte im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Gründungstag der UNESCO, im Theatre de la Ville (Paris), in der Frankfurter Alten Oper, der Kölner Philharmonie, im Palace Del Rei in Barcelona, in Ephesus, in Aspendos und im Athener Likavitos. Gemeinsame Plattenproduktionen mit Mikis Theodorakis und Zusammenarbeit mit Manos Hatzidakis.

Film
- Zülfi Livaneli war tätig als Regisseur der Filme "Yer Demir Gök Baku" (Eisenerde Kupferhimmel), "Sis" (Nebel) und "Sameran" (Schlangenkönig).
- Auszeichnung als bester Film bei den Filmfestspielen in Valencia und in Montpellier.
- Auszeichnung mit dem zweiten Preis bei den Filmfestspielen von Antalya, nominiert als bester europäischer Film, von französischen Kritikern unter die besten zehn Filme des Jahres gewählt.
- Livanelis Filme wurden in zahlreichen europäischen Ländern, in den USA und in Japan gezeigt.

Literatur
- "arafatte bir Cocuk" erschien in der Türkei in sechs Auflagen und wurde übersetzt ins Deutsche: "Ein Kind im Fegefeuer" die gleichnamige Erzählung wurde vom deutschen und schwedischen Fernsehen verfilmt.
- Tätigkeit als Kolumnist in den Tageszeitungen SABAH (vier Jahre) und MILLIYET. Seine Beiträge wurden in zwei Bänden gesammelt und publiziert.
- Livanelis' Lieder mit Noten und Texten wurden zweisprachig (deutsch-türkisch) unter dem Titel "Dünle Yarin Arasinda" ("Zwischen Gestern und Morgen") in Deutschland veröffentlicht. Dieses Buch wurde auch an den deutschen Schulen im Musikunterricht eingesetzt.

Öffentliches Engagement
- Ernennung zum persönlichen Berater von UNESCO-Generaldirektor Frederico Mayor im Jahr 1995 und zum "Friedensbotschafter" im kulturellen Bereich.
- Gründungsmitglied des Forum Issak Göl (Kirgisistan), welches auf Initiativen von Gorbatschow und Cengiz Aytmatow zurückgeht.
- Gründete mit Mikis Theodorakis den Türkisch-Griechischen Freundschaftsverein.
- Er wurde Vorstandsmitglied der Stiftung Weltkultur in Venedig.
- Livaneli hielt Vorträge an verschiedenen Universitäten in Städten wie Michigan, Illinois, Pennsylvania, Stuttgart.
- In unterschiedlichen Zeitungen und Zeitschriften wie Le Monde, Liberation, Le Matin, Nouvelle Observateur (Frankreich), Die Zeit, Frankfurter Allgemeine, Der Spiegel (Deutschland), El Pais, La Vanguardia (Spanien), Variety (USA), Pravda (Rußland), Asahi (Japan), Dagens Nyheter (Schweden) wurden umfangreiche Beiträge über den Künstler und seine Kunst publiziert.

Pressestimmen
"Es ist ein Aufstand der musikalischen Ästhetik." WESTDEUTSCHER RUNDFUNK, Deutschland
"Gleichwohl kennt jeder Türke - wie seinerzeit jeder Grieche die Lieder von Mikis Theodorakis -, was Zülfü Livaneli komponiert und singt. Lob und Lorbeer hat er längst, auch im Ausland, gesammelt (...) Livaneli hat über zehn Filmmusiken komponiert, mehrere wurden von internationalen Gremien preisgekrönt." DER SPIEGEL, Deutschland
"Ein Sänger der politischen Balladen." DIE ZEIT, Deutschland
"Theodorakis der Türkei (...) Längst ist Zülfü Livaneli auch in der Bundesrepublik zu einem Begriff geworden." HAMBURGER ANZEIGEN u. NACHRICHTEN, Deutschland
"Trotz traditioneller Instrumente wie Bouzouki und der türkischen Baglama ist die Musik der hervorragend aufeinander abgestimmten (natürlich gemischten) Combo "westlich" eingefärbt. (...) Das Publikum war begeistert." WESTDEUTSCHE ZEITUNG, Deutschland
"Die Stimme des Musikers und Dichters Livaneli packt einen ungeheuerlich." LE PEUPLE, Belgien
"Zülfü Livaneli macht seine Musik im Bewußtsein von Humanität, Politik und Demokratie, womit er das Publikum stets in seinen Bann zieht." HÜRRIYET, Türkei
"Das Miteinander von Baglama und der gefühlvollen, aus dem Herzen kommenden Stimme lädt ein zu Lebensfreude und Hoffnung." DAGENS NAHETER, Schweden
"Als Komponist und Interpret verschafft Livaneli der türkischen Musik einen internationalen Stellenwert." ULTIMA HOVA, Spanien
"Ein absoluter Erfolg!" LA VANGUARDIA, Spanien
"Der große Gast war das Musikereignis dieses Festivals." EL PAIS, Spanien

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Hier ein Text von Mikis Theodorakis anläßlich der damaligen Europatournee mit Zülfü Livaneli im Mai 1997:

Das Berliner Konzert war nicht das erste, das ich zusammen mit Zülfü Livaneli gegeben habe. Als wir aber im Spätsommer letzten Jahres diese Tournee beschlossen, herrschte in unseren Ländern ein bis dahin noch nie dagewesenes Klima extremer Konfliktbereitschaft und Kriegshysterie. Auf beiden Seiten agierten die blindwütigen Prediger des Hasses, die unermüdlich von den Massenmedien und den hinter ihnen stehenden internationalen Rüstungshändlern unterstützt wurden und werden. Darauf mußten wir reagieren.
Ich empfinde es als absoluten Wahnwitz, daß die Jahre vergehen und unsere beiden Völker Milliarden von Dollar verschwenden, um Waffen zu kaufen – unter dem Vorwand der gegenseitigen Abschreckung –, statt den nationalen Reichtum für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung einzusetzen. Millionen von Türken und Griechen müssen ihr jeweiliges Heimatland verlassen und leben anderswo als Gastarbeiter, weil unsere Gesellschaften durch diesen Rüstungswahn zum ökonomischen Aderlaß gezwungen werden. Die finanziell schwachen Länder Griechenland und Türkei verhelfen den reicheren zu immer mehr Wohlstand, während sie selbst immer mehr verarmen. Die Herrschenden beider Länder haben entschieden, fremden Interessen untertan sein zu wollen, die systematisch den Konflikt zwischen unseren beiden Völkern schüren. Allerdings könnte es passieren, daß irgendwann eine dieser künstlich erzeugten Krisen in eine heftige Auseinandersetzung ausartet, mit unvorhersehbaren Folgen für die Türkei und Griechenland. Wir wollten einer solchen Entwicklung mit unseren Konzerten, unseren Liedern, unserem Protest entgegentreten, um die Angelegenheit des Friedens zu einer Angelegenheit unserer beiden Völker zu machen.

© Mikis Theodorakis, 1997
© Deutsche Übersetzung von Asteris Kutulas

 


Hier die Erklärung von Mikis Theodorakis anläßlich der damaligen Europatournee mit Zülfü Livaneli im Mai 1997:

Es ist nicht das erste Mal, daß ich mit Zülfü Livaneli gemeinsame Konzerte gebe, die der gegenseitigen Verständigung und dem friedlichen Miteinander des griechischen und des türkischen Volkes gewidmet sind. Es ist aber das erste Mal, daß unsere Konzerte stattfinden in einem Klima extremer Konfliktbereitschaft und Kriegshysterie der auf beiden Seiten agierenden Prediger des Hasses, die von den Massenmedien beider Länder und den hinter ihnen stehenden internationalen Rüstungshändlern unterstützt werden.

Wir sprechen für jene, die die überwiegende, schweigende Mehrheit bilden, die einfachen Menschen der Türkei und Griechenlands, die den uralten Haß längst begraben haben, und das einzige, was sie wirklich interessiert, sind gesellschaftlicher Fortschritt, kulturelle Entwicklung und nationaler Wohlstand, die nur der Frieden und die Zusammenarbeit garantieren können. Schade, daß die Jahre vergehen und die beiden Völker Milliarden von Dollar verschwenden, um mörderische Waffen zu kaufen – unter dem Vorwand der gegenseitigen Abschreckung, statt diesen nationalen Reichtum für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung einzusetzen.

Millionen von Türken und Griechen müssen ihre schönen Länder verlassen und leben anderswo als Gastarbeiter, weil unsere Gesellschaften durch diesen Rüstungswahn zum ökonomischen Aderlaß gezwungen werden. Die finanziell schwachen Länder Griechenland und Türkei verhelfen den reicheren zu immer größerem Reichtum, während sie selbst immer mehr verarmen, denn die Herrschenden beider Länder haben gelernt, fremden Interessen untertan zu sein, die systematisch den Konflikt zwischen unseren beiden Völkern schüren, um uns so besser in den Griff zu kriegen.

Jetzt aber sind sie zu weit gegangen. Es kann passieren, daß morgen irgendeine dieser künstlich erzeugten Krisen in eine heiße Auseinandersetzung ausartet, mit unvorhersehbaren Folgen für unsere beiden Völker. Diese Zeilen schreibe ich jetzt, im Januar 1997, da sich über den Beziehungen Griechenland-Türkei-Zypern schwarze Wolken zusammenziehen. Ich hoffe sehr, daß sich zum Zeitpunkt der Konzerte im Mai die Situation entspannt haben wird, und daß Verständigung und Verantwortungsbewußtsein herrschen. Aber vor allem wünsche ich mir, daß sich bei allen, die die Geschicke unserer Länder in den Händen halten, die Achtung gegenüber unseren Völkern durchsetzen wird.

© Mikis Theodorakis, Athen, 14.1.1997
© Deutsche Übersetzung von Asteris Kutulas



Nazim Hikmet
ES SCHNEIT IN DER NACHT

An diesem Abend steh ich oben, weit über all diesen Dingen.
An diesem Abend - Sänger der Straße.
Nackt meine Stimme.
Eine nackte Stimme, die singt für dich.
Ein Lied, das du niemals hören wirst.

Es schneit in der Nacht.
Und in diesem Moment kann eine Kugel mich treffen.

Und dann kein Schnee mehr, kein Wind.
Es schneit.

© Deutsche Übertragung von Asteris & Ina Kutulas

 

 

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