
ÜBER DIE ENTSTEHUNG DES ORATORIUMS "CANTO GENERAL"
Mikis Theodorakis befragt von Asteris Kutulas
Asteris Kutulas: Wann lerntest Du Pablo Neruda kennen?
Mikis Theodorakis: 1964 geschah es erstmals, dass die Polizei in Athen Mitglieder der Lambrakis-Jugendorganisation festnahm und folterte. Das Zentralkomitee der Organisation, deren Vorsitzender ich war, beschloß, daß ich ins Ausland fahren sollte, um gegen den Polizeiterror Protestveranstaltungen zu organisieren. Unter den Persönlichkeiten, die ich damals traf, war auch Pablo Neruda. Neruda lebte zu dieser Zeit im Pariser Exil. Wir verabredeten uns in einem kleinen Hotel im Quartier Latin. Ich wartete im Foyer, bis er und seine Frau kamen, und wir machten uns miteinander bekannt. Da er ein gutes Französisch sprach, brauchten wir keinen Dolmetscher. Wir gingen in ein Café. Dort unterhielt ich mich mit Neruda über die Situation in Griechenland, die uns sehr beunruhigte. Ohne zu zögern unterschrieb Neruda eine Protestresolution. Er berichtete mir über die komplizierte Lage in Chile, hoffte, daß sie sich bald klären würde. Ich lud Neruda nach Griechenland ein. Er versprach zu kommen. Das war meine erste Begegnung mit ihm.
Kutulas: Wie kam es zu Eurem zweiten Treffen, Anfang der siebziger Jahre?
Theodorakis: Zu diesem Zeitpunkt war die Situation bereits eine völlig andere. 1967 wurde in Griechenland die Diktatur errichtet. Ich ging zunächst in die Illegalität und bin dann einige Monate später verhaftet worden. Zu denen, die sich für meine Freilassung einsetzten, gehörte auch Neruda.
In Chile bildete inzwischen die Unidad Popular unter Präsident Allende die Regierung. Neruda wurde zum Botschafter in Frankreich ernannt.
1970, nach meiner Freilassung, lebte ich in Paris. Ein Jahr später erhielt ich eine schriftliche Einladung von Neruda, Chile zu besuchen und kennenzulernen. Er lud mich als Künstler ein, aber auch, weil ich Führer der Patriotischen Front war, die gegen die Junta kämpfte. Diese Einladung nach Chile erfolgte im Rahmen der Aktion "Wahrheit", die Allende organisierte. Er holte namhafte Künstler, Wissenschaftler und Politiker ins Land, die mit eigenen Augen sehen sollten, was in Chile vollbracht wurde. Wir fuhren also als Zeugen der politischen und sozialen Veränderungen dorthin und hatten zudem die Möglichkeit, uns mit den Zielen der Regierung Allende bekannt zu machen.
Kurz vor unserem Abflug erwartete uns Neruda auf dem Flughafen. Er erinnerte sich sofort an mich und sagte zu mir: "Siehst du, wie sich die Dinge ändern? Wir haben jetzt die Demokratie in Chile, sind auf dem Weg zur Volksdemokratie. Und Du lebst im Pariser Exil. Komm noch mal nach Chile, sieh dir mein Land an. Wir werden dich wie einen Bruder, wie einen Kameraden aufnehmen ... Wenn du wieder in Paris bist, müssen wir uns unbedingt in der Botschaft treffen und du wirst mir deine Eindrücke schildern."
Kutulas: Während deines Aufenthalts in Chile bist Du auch Salvador Allende begegnet. Was hattest Du für einen Eindruck von ihm?
Theodorakis: Unsere erste Station war Santiago. Die Bevölkerung hegte damals große Sympathien für Präsident Allende – vor allem die Jugend. Die Jugendlichen hatten enorm viel Enthusiasmus und verlangten von der Regierung eine Volksbewaffnung. Als wir Allende fragten, warum er dieser Forderung nicht nachkam, sagte er, daß die Armee nur auf so etwas warte, um einen Vorwand zu haben, durch einen Putsch die Macht an sich reißen zu können.
"Ich kann dem Volk jetzt noch keine Waffen geben", erklärte er, "wir müssen Zeit gewinnen; die Zeit arbeitet für uns. Das einzige, was ich machen kann, ist, die Offiziere davon zu überzeugen, daß wir die besseren Demokraten, die besseren Patrioten sind. Darum habe ich gute Beziehungen zu vielen Offizieren."
In diesem Zusammenhang nannte er auch den Namen Pinochet. Mit ihm hatte er sogar über einen Gesetzesentwurf beraten, der dem Präsidenten das Recht gab, Veränderungen in der Armee vorzunehmen. Und ich glaube, daß der Putsch der Offiziere an dem Tag begann, da Allende dem Parlament dieses wichtige Papier zur Beschlußfassung vorlegen wollte. Ich meine, daß die Lage natürlich auch objektiv gesehen sehr schwierig war. Allende machte auf mich den Eindruck eines überzeugten Patrioten und romantischen Revolutionärs.
Kutulas: Was war für Dich während dieser Reise nach Chile am beeindruckendsten?
Theodorakis: Das Volk hat mich stark beeindruckt. Von allen Völkern, die ich kenne, sind uns Griechen die Chilenen am nächsten. Vom Temperament und vom Charakter her. Mit all unseren Schwächen gleichen wir ihnen – aber auch mit unseren starken, positiven Seiten: Enthusiasmus, Glaube, Pathos, Brüderlichkeit. Ich erkannte in Chile sofort meine zweite Heimat.
Es war wohl auch nicht zufällig, daß sich junge chilenische Komponisten dem Volkslied gewidmet hatten – wie ich in Griechenland. Sie wählten, wie ich, dichterische Texte als Grundlage für ihre Kompositionen, um ein neues politisches Lied zu schaffen, das psychisch und politisch der Sensibilität des Volkes entsprechen sollte. Sogar ihre Aufführungspraxis ähnelte der unseren in Griechenland. Wir hatten in Griechenland Boîtes eröffnet, wo junge Künstler die Möglichkeit erhielten, mit dem zumeist jugendlichen Publikum in einen Dialog zu treten. Solche Boîtes sah ich auch in Chile. Hier war man einen Schritt weiter: Drei bis vier Komponisten arbeiteten jeweils zusammen und stellten gemeinsame Werke vor. Ein solches Werk war z.B. der „Canto General“ ...
Kutulas: War das der Anlaß für Deine eigene Komposition?
Theodorakis: Ja, dazu kam es so: In einem großen Theater in Valparaiso hörte ich den „Canto General“ in einer Version chilenischer Komponisten. Mein Eindruck war zwiespältig. Mir fiel auf, daß die Komponisten stark mit folkloristischen Elementen arbeiteten, ihre musikalische Tradition verarbeiteten – und doch blieb das Werk intellektuell. Südamerika ist für mich ein Kontinent mit einer sehr reichen musikalischen Tradition indianischer und spanischer Herkunft.
Nach dem Konzert ging ich zu den Komponisten und Musikern und beglückwünschte sie. Und da passierte es, daß ich ganz plötzlich sagte: "Ich werde den Canto General auch vertonen." Natürlich äußerte ich damit einen Wunsch, der schon lange in mir gekeimt hatte. „Canto General“ ist für mich so etwas wie ein Evangelium unserer Zeit. Neruda offenbarte darin seine kämpferische Seele. Diese Dichtung erfaßt die geschichtlichen Ereignisse, die die Entwicklung seines Landes bestimmten, mit verblüffender Unmittelbarkeit. Diese Dichtung sollte den Menschen helfen, Krisenzeiten zu überwinden, sie sollte helfen, das Recht in der Welt durchzusetzen. Neruda stellte sie bewußt in den Dienst der Weltrevolution, der Revolution der Völker für Freiheit, Unabhängigkeit, Demokratie ...
Kutulas: Der „Canto General“ von Neruda hat ja tausende Verse. Wie hast Du daraus die Auswahl getroffen?
Theodorakis: Bei meiner ersten Begegnung mit Allende in seinem Haus auf einem Hügel über Santiago erzählte ich ihm, daß ich den „Canto General“ gehört hatte und diese Dichtung vertonen wollte. Mein einziger Wunsch war, dass die erste Aufführung dieses Werks in Chile stattfinden sollte. Allende war von der Idee sofort begeistert und ließ sich seine Buchausgabe des Canto bringen. Ich fragte, mit welchem Gedicht ich anfangen sollte, und da ich kein Spanisch verstand, markierte Allende selbst mit einem blauen Stift, die Gedichte, die sich seiner Meinung nach besonders für die Vertonung eigneten.
Als ich später, wieder in Paris, Neruda traf, vervollständigte dieser mit einem roten Stift die Auswahl. „An meine Partei“ ist interessanterweise von Allende angekreuzt worden, „Ich werde leben“ auch. Neruda kreuzte die Gedichte „Die große Freude“ und „Flüchtling“ an. Er bemerkte dazu: "Das ist mein Leben, und es ist auch dein Leben."
Nein, ich habe natürlich nicht alle Gedichte aus diesem Werk von Neruda vertont, denn man könnte aus dem Textmaterial des „Canto General“ zweihundert Oratorien machen!
Kutulas: Wann hast Du das Werk komponiert?
Gleich nach meiner Ankunft in Paris, noch bevor ich Neruda traf, komponierte ich die Musik zu drei Teilen des Canto; dazu gehörten „Amor America“ und „Vegetaciones“. Meine Frau und ich waren in ein Dorf in Südfrankreich gefahren, wo wir den Sommer 1971 verbrachten und wo ich innerhalb von einer Woche die gesamte Musik schrieb. Ich vertonte 12 Gesänge aus dem Canto. Als wir wieder in Paris waren, entstand die Idee, 1972 eine Tournee durch Lateinamerika zu organisieren und mit unserem Volksmusikorchester einige Teile des „Canto General“ vorzustellen. Neruda wußte davon noch nichts.
Irgendwann später rief er mich an. Er sagte, er habe von der Vertonung erfahren und möchte sie gern hören.
Ich hatte vergessen, wo er sich und wo ich mich befand: Damals war ich ja ständig in der ganzen Welt unterwegs, um Konzerte gegen die Junta in Griechenland zu geben.
Ich sagte zu ihm, er könne am nächsten Tag in unser Studio kommen. "Wir haben morgen Probe. Dann werden Sie Ihr Werk hören." Und wirklich, am nächsten Tag, es war im Frühsommer des Jahres 1972 – ich erinnere mich, wie hell die Sonne schien –, kam Neruda mit seiner Frau Matilda in das Studio, das wir nahe unserer Pariser Wohnung gemietet hatten. Die Band war da, Petros Pandis, Maria Faranduri. Neruda hörte dann zum ersten Mal sein Werk. Er war sehr zufrieden und tief bewegt, doch sprach er wie immer sehr überlegt, sagte, was er zu sagen hatte, mit einfachen Worten. Er machte uns Mut und brachte seine große Sympathie uns gegenüber zum Ausdruck.
Am nächsten Tag, Neruda hatte mich zu einem Essen in die Botschaft eingeladen, wollte er die Auswahl der Gedichte noch erweitern, damit in der Komposition auch eine gewisse Abgeschlossenheit erreicht werden konnte. Wir setzten uns in die Sessel im Empfangszimmer der Botschaft, und Neruda schenkte mir seine eigene einbändige Ausgabe des Canto, nachdem er mit einem grünen Stift die noch zu vertonenden Teile angekreuzt hatte. Damit hinterließ er mir eine Art Testament.
Kutulas: Wann fand die erste Tournee mit Deiner neuen Komposition des „Canto General“ statt?
Zunächst dirigierte ich in Paris Teile des „Canto General“ auf dem Pressefest der Zeitung „Humanité“. Neruda konnte nicht kommen. Ich hatte ihn angerufen und er sagte mir an Telefon, daß er sofort nach Chile zurückkehren müsse, weil seine Anwesenheit dort vonnöten war. Wir verabredeten uns für Chile. Neruda fragte mich, ob es möglich wäre, dass er uns auf unserer geplanten Tournee begleiten und seine Gedichte selbst rezitieren könnte. Ich habe das als sehr spaßig empfunden: daß er mich um die Erlaubnis bat; und ich schrieb ihm einen Brief: Sein Angebot sei für uns alle eine große Ehre und hätte eine enorme Bedeutung für die Länder in Lateinamerika, die wir bereisen wollten.
Wir planten für den Sommer 1973 eine Reihe von Konzerten mit dem Canto in Lateinamerika. Ich sollte dirigieren und Neruda rezitieren. Schon allein Nerudas Name reichte, den größten Saal von Buenos Aires, den "Luna Park" mit 10.000 Plätzen für eine ganze Woche zu buchen.
Wir flogen nach Buenos Aires in der Gewißheit, dort Neruda zu treffen. Ein Mitarbeiter der Chilenischen Botschaft in Argentinien informierte uns aber gleich nach unserer Ankunft, daß Neruda erkrankt sei.
Wir gaben unser erstes Konzert. Neruda hatte den Wunsch geäußert, dieses Konzert wenigstens als Bandmitschnitt hören zu können. Gleich nach dem Konzert rief ich ihn an. Er war auf Isla Negra, seine Stimme klang sehr fern. Ich sagte: "Ihr Werk hat triumphiert. Die Menschen schrieen Ihren Namen." Und so war es tatsächlich gewesen. Er antwortete: "Entschuldige bitte, daß ich nicht kommen konnte." Er sagte das auf französisch. Langsam, so wie er immer sprach. Er glaubte damals, er leide an Rheuma, dabei hatte er Blutkrebs. "Die Ärzte haben mir nicht erlaubt zu kommen. Ich verspreche dir aber, nächste Woche, wenn dein Konzert im Stadion von Santiago stattfindet, werde ich anwesend sein und die Verse aus dem Canto General vortragen."
Die nächste Station nach Buenos Aires sollte Chile sein. Kurz vor unserer geplanten Reise nach Santiago ging ich in die Chilenische Botschaft und übergab die Tonbänder für Neruda. Dort erhielt ich eine Nachricht von Allendes Sekretär. Allende ließ uns bitten, nicht nach Chile zu kommen. Ich rief ihn an. Er sagte: "Wir haben hier einige Probleme, wir hoffen, bald damit fertig zu werden. Die Zeit ist nicht günstig für solche Aufführungen. Fahr zuerst in ein anderes Land – und wenn wir hier die Probleme gelöst haben, komm anschließend auch hierher." Er sagte mir damals am Telefon nicht, welche Probleme das waren.
Kutulas: Drei Tage später kam es in Chile zum Putsch ...
Theodorakis: Wir fuhren nach Venezuela. In Caracas erfuhren wir vom Putsch, von Allendes Tod, vom Tod sehr vieler Patrioten. Wir machten uns Sorgen um Neruda.
Die nächste Station unserer Reise war Mexiko, und dort traf uns dann die Nachricht vom Tod Nerudas wie ein Schlag. Es war eine der größten Tragödien für die Menschheit und für Chile - und auch für mich. Das fühlte ich damals. Die Kommunisten und die anderen progressiven Kräfte in Mexiko organisierten eine Veranstaltung, an der über eine halbe Million Menschen teilnahmen. Ein zwanzig Kilometer langer Zug. Ich hatte die große Ehre, diesen Zug mit anführen zu dürfen und eine Rede zu halten. Anschließend wurde der „Canto General“ in der Nationaloper Mexikos aufgeführt – jetzt Neruda, Allende und Chile gewidmet.
Kurz darauf bekamen wir – was uns eine kleine Genugtuung war – die Möglichkeit, den „Canto“ im Kennedy-Center von Washington aufzuführen, wo auch einige der für den Putsch in Chile politisch Verantwortlichen saßen. Das bedeutete schon eine gewisse Herausforderung. Der „Canto General“ war von da an eine „Waffe“ in unseren Händen, nicht nur für die Befreiung von Diktaturen wie der in Griechenland, Chile, sondern für die Befreiung von Diktaturen überall auf der Welt.
Als der „Canto General“ dann in Frankreich abermals gespielt werden sollte, beschloß ich, ihm die endgültige Gestalt zu geben. Anstelle des „Pop“-Orchesters ein richtiges Orchester usw. Das entsprach auch dem Wunsch Allendes: den „Canto“ mit Orchester und Chören in Chile aufzuführen.
Allerdings kam es dazu noch lange nicht – sondern erst genau 20 Jahre später, im April 1993. Der „neue“ Canto war beim Humanité-Festival zu hören und gleich darauf in Griechenland, wo es bereits 1974 mit der Junta vorbei war. Das Konzert fand im Athener Stadion vor 70.000 Zuschauern statt, die damit auch das Ende der griechischen Juntaherrschaft feierten. Unsere Gedanken gingen damals nach Chile, zu Neruda.
© Asteris Kutulas, 1982
Pablo Neruda,
chilenischer Lyriker, geboren am 12. Juli 1904 in Parral als Sohn eines Lokomotivführers.
1910-1920 Besuch des Knabengymnasiums in Temuco, erste Gedichtveröffentlichungen.
1920 entscheidet sich Neftali Ricardo Reyes Basalto für das Pseudonym Pablo Neruda.
bis 1926 Pädagogikstudium (Französischlehrer) in Santiago, Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitschriften; Dichterlesungen und Einzelveröffentlichungen.
Ab 1927 arbeitet Neruda im konsularischen Dienst (u.a. in Rangun, Kalkutta, Buenos Aires).
Ab 1935 ist Neruda Konsul in Madrid, freundschaftlicher Verkehr mit Spaniens junger Dichtergeneration (Garcia Lorca, Alberti, Guillèn). Nach dem faschistischen Putsch General Francos am 18. Juli 1936 gegen die spanische Republik solidarisiert sich Neruda mit dem antifaschistisch-demokratischen Kampf des spanischen Volkes. Ermordung Lorcas. Neruda beginnt "Espana en el corazòn" (Spanien im Herzen), Abberufung als Konsul.
1938-1944 Vortragsreisen durch Chile, Kuba, Generalkonsul in Mexiko-Stadt, Besuch der Festung Macchu Picchu (Peru).
1945 tritt Neruda in die Kommunistische Partei Chiles ein und wird kommunistischer Senator.
1948 entzieht er sich der Verhaftung, die ihm wegen seines politischen Engagements droht und beginnt in der Illegalität den "Canto General" (Der Große Gesang). Es folgen europäisches Exil und ausgedehnte Reisen.
Nach seiner Rückkehr nach Chile 1952 wird Neruda nach umfangreicher publizistischer Arbeit 1957 Präsident des chilenischen Schriftstellerverbandes.
1967 Uraufführung seines einzigen, 1966 verfaßten Theaterstücks "Fulgor y muerte de Joaquin Murieta" (Glanz und Tod des Joaquin Murieta).
1969 nominiert die Kommunistische Partei Chiles Pablo Neruda zu ihrem Präsidentschaftskandidaten, der zugunsten des von der Unidad Popular designierten Kandidaten Salvador Allende zurücktritt.
Nach dem Sieg der Unidad Popular 1970 übernimmt Neruda im Auftrag der Regierung Allende den Botschafterposten in Frankreich.
Am 21. Oktober 1971 erhält Neruda den Nobelpreis für Literatur.
Dezember 1972 – Heimkehr von seiner Botschaftermission, triumphaler Empfang im Nationalstadion von Santiago.
11. September 1973 Sturz und Ermordung Salvador Allendes durch die faschistische Pinochet-Junta.
Nerudas Haus in Santiago wird verwüstet. Er erliegt am 24. September 1973 einem Krebsleiden. Seine Beisetzung gestaltet sich trotz starker Polizeiüberwachung zu einem Protestmarsch gegen den faschistischen Terror.
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